 | herbst-Akademie
Workshops
| |
Die Workshops bringen auch in diesem Jahr während des Festivals internationale Künstlerinnen und Künstler, Theoretikerinnen und Theoretiker und Studierende nach Graz, um über Fragen von Virtuosität als Strategie für Kunst und Überleben und im steirischen herbst gezeigte künstlerische Arbeiten zu reflektieren.
27/09 - 02/10
Workshop I: Demon Air Nike Stan Smith Exorcism
Virtuosität als Arbeitsweise
Von Mårten Spångberg (S)
Mit Sven-Olov Wallenstein (S) u.a.
Dieser Workshop wendet Virtuosität schlicht gegen sich selbst: Denn wir wollen gar nicht geheilt werden, wollen nicht von unseren zwanghaften Verhaltensweisen befreit werden. Wir wollen, dass die Dämonen für uns arbeiten, unsere Körper korrumpieren und jede Vernunft unterminieren. Virtuosität ist zu einem Ritual geworden, dabei sollte sie besser als Arbeitsweise verstanden werden, die das Leben selbst produktiv werden lässt. Es ist eine romantische Vorstellung von Virtuosität, der dieser Workshop folgt. Einer Virtuosität, die an den Rändern der Diskurse agiert und so eine eigene Souveränität gewinnt. Theoretische Unterfangen werden Teil des Workshops sein, doch der Fokus liegt auf einem praktisch-kreativen Projekt, das dem Meisterwerk den Boden unter den Füßen wegzieht und – zwischen Bewegung und Klang – ein neues kreiert.
Kopräsentation NXTSTP, unterstützt durch das Kulturprogramm der Europäischen Union
04/10 - 09/10
Workshop II: Akademie der Trickster
Von und mit geheimagentur (D)
»Casino of Tricks
»Meister, Trickster, Bricoleure – Konferenz zur Virtuosität als Strategie für Kunst und Überleben
Tricks sind eine eigene Wissensform, der es nicht darum geht, wie die Welt ist, sondern darum, wie sie sich wenden lässt. Trickwissen ist lokal, situativ, klandestin, virtuos, überall. Trickwissen schleicht sich in andere Diskurse ein und bleibt dort haften. Auch zwischen Kunst und Politik produzieren Tricks Hybride, schaffen Übergänge zwischen Aktivismus und künstlerischer Praxis. Im „Casino of Tricks“, in dem dieser Workshop stattfindet, werden Tricks aller Art gehandelt, gesammelt und geteilt: magische, ökonomische, politische, alltägliche und außerordentliche. Verachtung gegenüber dem Trick verband jahrhundertelang Rationalismus und Religion. Heute affirmieren wir das kritische Potenzial des Tricks. Wie also verhalten sich kritische Analyse und Trick-Expertise heute zueinander?
10/10 - 15/10
Workshop III: Zwischen Postfordismus und politischer Aktion
Virtuosität im 21. Jahrhundert
Von Kai van Eikels (D)
Mit Jan Holger Mauss (D) & Tino Sehgal (D/GB)
Nachdem der Begriff des Virtuosen hundert Jahre lang in der modernen Ästhetik nahezu abwesend war, erscheint er zu Beginn des 21. Jahrhunderts plötzlich wieder stark in den Debatten um Performancekunst. Da die Grenze zwischen künstlerischer Performance und politischer Intervention von beiden Seiten her immer öfter überschritten wird, gewinnt Hannah Arendts Behauptung, dem politischen Handeln eigne eine virtuose Qualität, neue Aktualität. Auf der anderen Seite absorbiert die postfordistische Ökonomie die künstlerischen und politischen Tugenden des Zusammenspielens, Zusammenarbeitens und Zusammenlebens.
Wie kann Kunst auf diese neuen Herausforderungen reagieren? Gibt es Strategien, um die dienstbare in eine nicht dienstbare Virtuosität zu wenden, um in der künstlerischen Performance das politische Potenzial des Virtuosen neuerlich zu aktivieren?
»Anmeldeformular
»herbst-Akademie Open Ups – öffentliche Vorträge
Ein weiterer Workshop im Rahmen des steirischen herbst 2010:
»Sound in immersiven digitalen Performance-Umgebungen
 |
