Lara Almarcegui (E, NL) Verborgenes Terrain mit aufgelassenen Schrebergärten
Verborgenes Terrain mit aufgelassenen Schrebergärten, 2009
Studie über Brachflächen und Schrebergärten
Doppelseitiges Insert in der Kleinen Zeitung, Graz
Körösistraße 30
Lara Almarcegui setzt sich in ihrer Arbeit mit verlassenen oder unzugänglichen Arealen einer Stadt auseinander, mit Brachflächen, die aus der Wahrnehmung der Öffentlichkeit verschwunden, dabei aber für Stadtentwicklungsprojekte oder private Bauinteressen oft von Bedeutung sind. Am Beispiel von Schrebergärten auf einem Grundstück an der Körösistraße, zwischen Muchargasse und Lange Gasse, deren Pachtverträge ausgelaufen sind, recherchiert sie die Geschichte der Umwandlung eines städtischen Terrains von unrentablen privaten Nutzungen in geplante profitable Immobilieninvestitionen. Dabei geht es Almarcegui nicht um einen romantischen Blick auf den Verlust von Grünraum, Naherholung oder möglicher alternativer Nutzung. Vielmehr versucht sie die Debatte um das Verhältnis von öffentlich und privat, von Profitinteressen und Wohlfahrt im Rahmen des Aufstiegs der unternehmerischen Stadt und ihrer ökonomischen Interessen anhand eines konkreten Beispiels zu rekonstruieren.
Die Ergebnisse der Recherchen veröffentlicht die Künstlerin in einer doppelseitigen Anzeige in der Kleinen Zeitung, um diese – durchaus exemplarischen – Mechanismen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Durch dieses Inserat wird öffentlich, was sich an privaten Interessen orientiert, womit die Frage nach den Strukturen aufgeworfen wird, durch die diese Interessen aufeinander abgestimmt werden und die Frage, wie es um die Transparenz der Entscheidungen steht, die die Interessen der Öffentlichkeit betreffen.