Pressestimmen


Raiffeisenzeitung - 23.09.2010
TU Graz präsentiert sich mit zwei spannenden Projekten: Wie man Chemie in Kunst übersetzt
Dass Moleküle nicht nur durch komplizierte Formeln dargestellt werden können, beweisen zwei Kunstprojekte der BIG (Bundesimmobiliengesellschaft) Art an der Technischen Universität Graz.

 Mit seiner ≥Molekularorgel„ hat der Künstler Constantin Luser ein Kunstwerk aus 35 ineinander verschlungenen Blasinstrumenten geschaffen, das sich auf subtile und verspielte Weise dem Themenkreis Chemie nähert. Auch die Fassade des neuen Chemieersatz-Gebäudes der Technischen Universität Graz ist Teil eines Kunstprojekts und wurde von Robert Schaberl mit speziellen Farbpigmenten versehen, die eine irisierende Farbverschiebung erzeugen.

   Musikalische Skulptur

   Lusers großformatige interaktive Skulptur befindet sich auf dem Dach des Pavillons im Innenhof der TU Graz. Die ≥Molekularorgel„ ist ein verspieltes, dreidimensionales Gebilde, das sich aus vierzehn Trompeten, vierzehn Posaunen und sieben Tuben zusammensetzt. Sie stellt dem realen Bau, so der Künstler, ≥etwas Surreales, Absurdes gegenüber„. Die Trompeten bilden gewissermaßen eine dreidimensionale riesige Molekularstruktur ab und verfügen über 35 Töne.

   Am 7. und 8. Oktober wird das Kunstwerk im Rahmen des Steirischen Herbstes in Kooperation mit dem ≥ORF Musikprotokoll„ eingeweiht. Ein ≥Molekularorchester„ der Kunstuniversität Graz und der BlaeserVielharmonie der TU Graz bespielt die Molekularorgel mit einer Komposition von Peter Jakober und erweckt sie so zum Leben. Jedes Einzelteil klingt anders, die spezifische und strukturelle Charakteristik der einzelnen Töne wird in der Komposition jedoch zu einem einzigartigen Ganzen vermischt: eine augenzwinkernde Übersetzung von Atom- und Molekulartheorie in Kunst sozusagen.

   Pixelfassade

   Das zweite Kunstwerk, das ebenfalls Chemie und Architektur vereint, ist das Fassadenprojekt von Robert Schaberl. Die Fassade, die der Künstler gestaltet hat, wurde in enger Zusammenarbeit mit Architekt Thomas Zinterl realisiert. Im Vorbeigehen kippen die Farben der Pixelfassade vor den Augen des Betrachters von Grün zu Blau und von Grün zu Rostrot. Dabei entsteht zugleich die schematische Darstellung eines Molekularobjekts. Die Farbpigmente zeichnen sich durch extrem hohe Lichtleitfähigkeit aus, was die irisierende Farbverschiebung erzeugt: ein weiteres Beispiel für das gelungene Zusammenspiel von Kunst und Architektur.

   Jährlicher Wettbewerb

   Kunst und Architektur auf höchstem Niveau zu vereinen, ist das Ziel der BIG Art-Projekte, von denen jährlich zwei bis vier realisiert werden. Jeweils vier bis zehn Künstler werden zum edlen Wettstreit eingeladen, in dessen Rahmen sie ihre Ideen präsentieren. BIG, die Nutzer des Gebäudes und der jeweilige Projektarchitekt wählen schließlich gemeinsam die Projekte aus, die realisiert werden sollen. Die Kunst & Bau Schiene von BIG Art wurde vor fünf Jahren gegründet und hat bisher zehn Projekte in die Realität umgesetzt.

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Bild: Mit einer Komposition von Peter Jakober wird die ≥Molekularorgel„ am 7. Oktober im Rahmen des Musikprotokolls des Steirischen Herbstes zum Leben erweckt.




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