Pressestimmen


Kronen Zeitung - 02.10.2010
Eine Ode an das Leben
Das Wissen um die Vergänglichkeit animierte William Forsythe zu seiner 2008 in Frankfurt uraufgeführten Produktion "I don't believe in outer space", die nun im Rahmen des "steirischen herbsts" in der Grazer Helmut-List-Halle zu sehen ist. Eine augenzwinke

An den Grenzen körperlicher Möglichkeiten: die Forsythe-Company.

   Mit vagen Antworten auf unbedeutende Fragen gibt sich der amerikanische Star-Choreograf nicht zufrieden. Ihm geht es um die großen Zusammenhänge, um das Leben, die Liebe, um die Materie und den Tod.

   Gemeinsam mit den 16 Tänzerinnen und Tänzern seiner Company erarbeitet Forsythe ein spannungsgeladenes Wechselspiel aus intimen Begegnungen und kraftvollen Massenszenen. Reale Erinnerungen verwandeln sich in symbolbeladene Bilder, die sich wieder im Alltäglichen auflösen. Und man nimmt erstaunt zur Kenntnis, zu welchen verdrehten Bewegungen der menschliche Körper fähig ist. Das sorgt ab und an für leichtes Befremden im vertrauten Umfeld.

   Forsythe schöpft aus dem popkulturellen Fundus der 70er - das betrifft die Musik (Thom Willems) wie auch die Texte, die ein wesentlicher Teil der Arbeit sind: die Aneignung einer Person mit "I put a spell on you" von Screamin' Jay Hawkins gehört ebenso dazu wie Gloria Gaynors "I will survive", das Forsythe auch dem Tod trotzig entgegenhält. Ein großer Abend!

Michaela Reichart



created with wukonig.com