Pressestimmen


Kleine Zeitung - 16.10.2010
Tanzende Grenzen
Mit "in their arms" zeigt Philipp Gehmacher ein Tanztheater rund um menschliche Beziehungen.

Das Verhältnis zum anderen. Berührung meint Zuwendung, aber auch Abstand, nicht festhalten wollen und können. Die Grenze zwischen dem eigenen Körper und dem anderen als Ort, als Grenze, die unsere Lebensrealität bedeutet: zum anderen als Du oder als Umwelt oder als Spiegel. Wie kann diese Grenze berührt und von ihrem Rand aus ein Zeichen gegeben werden?

   Der österreichische Choreograf Philipp Gehmacher stellt in seinen Arbeiten sehr präzise grundlegende Fragen - des Tanzes wie generell menschlicher Beziehungen. Seine Bewegungen schließen den Tanzkörper mit dem alltäglichen Körper kurz - ohne simple, repräsentierende Bilder zu erzeugen.

   Drei Jahre lang hat Gehmacher in verschiedenen Zusammenhängen seine Körper- und Raumrecherchen fortgesetzt. Nun konzentriert er sich mit einer neuen, größeren Theaterarbeit wieder auf das eigene, live präsentierte Bewegungsmaterial, auf Präsenz als Modus des Zeigens und Teilens: Wie können die drei Darsteller ihre Zustände teilen, wie werden diese durchlässig für das Publikum, das nicht durch eine erhabene Bühne getrennt ist? Stillstand und Blick als Ausloten des Gegenübers - um nicht gerahmt, im Bild zu sein. Die Geste als übrig gebliebenes Zeichen im Raum verstreut. Körper, die aufzeigen, als würden sie sprechen. Zeichen, die kommunizieren, ausdrücken und doch nur eine Linie im Raum ausstellen.

   In "in their name" werfen Rémy Héritier, An Kaler und Philipp Gehmacher Begriffe und Sätze wie Zeichen in den Raum, sie sagen ihren Namen, als müssten sie sich erinnern, als wollten sie einen Punkt setzen und sich ihrer selbst vergewissern.

   WAS? "in their name". WANN & WO? Heute, Samstag, 17.30 und 21.30 Uhr, MUMUTH, Lichtenfelsgasse 14, Graz. INFOS: www.steirischerherbst.at




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