Pressestimmen


Kronen Zeitung - 24.09.2010
Der "steirische herbst" hat es zum schönen Brauch gemacht, den...


... turbulenten Eröffnungstag mit einem spätabendlichem Gratis-Konzert ausklingen zu lassen. Heuer hat man die deutschen Feinmechaniker Lali Puna dafür engagiert. Die Band ist ein wesentlicher Bestandteil der im bayrischen Städtchen Weilheim prosperierenden Elektro-Szene (Notwist, Console, usw.) Das aktuelle Album "Our Inventions" ist im für Weilheim typischen Sounddesign gehalten. Impressionistischer Elektropop; gefühlsselige und feingeschliffene Songjuwelen, die aber (ganz knapp) nicht an zu viel Politur und Pathos leiden. Das Lali Puna-Konzert in der Helmut-List-Halle in Graz beginnt heute um 22 Uhr.

   Ein bisschen aufgeweckter als obige Lyriker aus Bayern klingt das Duo Notic Nastic. Die deutsch-amerikanische Verbindung eröffnet die sieben heurigen Club-Konzerte, die beim "steirischen herbst" auf dem Programm stehen. Freitags (ab 1. Oktober) finden heimische Musiker zu einem "One Night Stand" zusammen, der Samstag gehört dagegen internationalen Acts. Schauplatz ist dabei immer das "herbst"-Festivalzentrum, das heißt: der Keller im Forum Stadtpark Graz. Dass die Live-Auftritte von Notic Nastic (morgen, ab 22.30 Uhr) eher eine wilde Angelegenheit zwischen Elektro, Punk und Wave sind, merkt man ihrem neuen und ersten Album "It's Dark but it's Okay" nur bedingt an. In Zimmerlautstärke gehört, klingen die meisten der 14 Songs recht gesittet, wenn auch nicht unoriginell. Na gut, so eine Musik soll man sich auch nicht in Zimmerlautstärke anhören, die lebt ja sehr von der Live-Situation.

   Während die erwähnten freitägigen "One Night Stands" mit einem "Gipfeltreffen" zwischen den Musikern Rainer Binder-Kriegelstein und David Hebenstreit (alias Sir Tralala) starten, geht es im Samstags-Club des "herbst" am 2. Oktober mit einem französischen Elektromusiker weiter. Gérald Kurdian alias This is the hello monster! bietet auf seinem unbetitelten, vielversprechendem Debütalbum poetischen, leicht verschrobenen Pop, in dem er leichtfüßig zwischen Drama und Komödie, zwischen melancholischem Kitsch und, nun ja, französischem Charme pendelt. Eine gewiefte Mischung, die man sich live keinesfalls entgehen lassen sollte.

Martin Gasser



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