Pressestimmen


Kronen Zeitung - 29.09.2010
Konzert in extremer Situation
Er spielt und spielt: Pianist Marino Formenti ist am vergangenen Samstag ins Grazer Stadtmuseum eingezogen. Der Künstler reißt bei seiner achttägigen Performance "Nowhere" im Rahmen des "steirischen herbst" die Grenze zwischen Lebensraum und Konzertsaal n

Er spielt und spielt: Pianist Marino Formenti ist am vergangenen Samstag ins Grazer Stadtmuseum eingezogen. Der Künstler reißt bei seiner achttägigen Performance "Nowhere" im Rahmen des "steirischen herbst" die Grenze zwischen Lebensraum und Konzertsaal nieder. Ein überaus faszinierendes Unterfangen.

   Die Grenze zwischen dem privaten Lebensraum und dem Konzertsaal ist bei Marino Formentis "herbst"-Projekt "Nowhere" aufgehoben. Der Pianist spielt und lebt acht Tage lang im straßenseitigen Raum des Grazer Stadtmuseums. Der Besuch dort ist ein Erlebnis.

   Immer wieder spielt Formenti Werke von Erik Satie, Morton Feldman und Klaus Lang; Zeitpunkt und Titel notiert er penibel auf der Wand. Der Pianist verwandelt den Raum in eine Oase der Schönheit. Bei diesem kräftezehrenden Hochamt für die Neue Musik wird eine alte Forderung der Avantgarde, die Aufhebung der Trennung zwischen Leben und Kunst, zumindest für einige Tage eingelöst.

   "Nowhere" ist eines der spannendsten Kunstprojekte, die in letzten Jahren im "herbst" stattfanden. Einen Einblick erlaubt der Livestream unter www.steirischerherbst.at, den Zauber eines persönlichen Besuchs, die Aura dieses einmaligen Projekts kann dieser natürlich nicht vermitteln. Noch bis 2. Oktober, frei zugänglich von 10 bis 22 Uhr.

Martin Gasser



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