Pressestimmen


Kurier - 09.10.2010
Auch Maschinen ärgern sich
"Roboterträume" in Graz: Was Künstlern zur schönen neuen Welt der künstlichen Intelligenz in Alltag und Fiktion einfällt.

Wer Science Fiction mag, kennt Isaac Asimov und die "Drei Gesetze". Angelehnt an seine Kurzgeschichte "Roboterträume" gestaltete das Universalmuseum Joanneum im Rahmen des steirischen herbst eine gleichnamige Ausstellung. In der Erzählung, die breitenwirksam auch in Hollywood verfilmt wurde, spielt ein Roboter die Hauptrolle, der von einem Aufstand träumt.

   Rund 20 Künstler wurden eingeladen, sich mit künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen, mit deren sozialen, wirtschaftlichen oder politischen Folgen. Denn die elektronischen Helferleins sind heute schon nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken: Staubsauger, die selbstständig über den Boden wuseln sind längst Realität. Ebenso die elektronische Kommunikation mit dem Kühlschrank oder die Nano-Roboter in der Medizin.

   Die Hälfte der Künstler entwarf vollkommen neue Projekte. So trabt eine Gruppe kleiner Roboter in der Besuchermenge herum: Sie sehen wie Spinnen oder kleine Kraken aus. Stoßen sie auf Hindernisse, drehen sie sich um und laufen in eine andere Richtung. Das soll der Interaktion zwischen Mensch und Maschine dienen.

   Ungewohnt dürfte den Betrachtern diese Rolle fallen: Zwei Sprachroboter stellen ihnen Fragen und erwarten gefälligst zeitgerechte Antworten. Andernfalls können sie wütend werden. Auch der erste Roboter der Filmgeschichte, Maria aus "Metropolis", wird zum Leben erweckt: Ein Nachbau der Figur ist im Grazer Kunsthaus zu sehen.

   Es sind sehr unterschiedliche Zugänge, mit denen die internationalen Künstler dem Thema begegnen. "Im Schatten der Made" ist deshalb kein klassischer Roboterfilm: Er zeigt eine menschliche Dreiecksbeziehung zwischen einem Wissenschafter, seiner Frau und einem Priester, während sie einen Androiden bauen.

   INFORMATION

   "Roboterträume", Kunsthaus Graz, bis 20. Februar 2011 täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet (außer Montag); Erwachsene 7 Euro, Kinder ab 6 Jahren 3 Euro. www.museum-joanneum.at





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