Pressestimmen


Kronen Zeitung - 01.10.2010
Die (All-)Macht des Fernsehens
Den 10. Geburtstag feiert der Kunstverein Medienturm heuer; dem "steirischen herbst" war er in all den Jahren eng verbunden. Und so steuert Sandro Droschl mit "Verbotene Liebe" auch 2010 eine hochqualitative Ausstellung bei, die das "herbst"-Motto "Meiste

Eine Familie, die süchtig nach einem Katastrophen-Sender ist, wird selbst von einer Katastrophe heimgesucht und somit fernsehtauglich. Draeger und Reynolds haben mit "Apocalypso Place" eine sehr vielschichtige Arbeit geschaffen. die Wechselwirkung von Kunst und Fernsehen wird im Kunstverein Medienturm erforscht.

   In Zusammenarbeit mit dem Kölner Kunstverein hat sich der Medienturm in der Grazer Josefigasse 1 diesmal das Thema "Kunst im Sog von Fernsehen" vorgenommen - und einmal mehr eine gewohnt anspruchsvolle und darüberhinaus sehr vergnügliche Ausstellung zusammengestellt.

   Das Fernsehen als massenwirksames Medium ist heute unbestritten. Was es kann, was Menschen alles tun, um dort vorzukommen, wie sehr es unser aller Leben bestimmt und die Gesellschaft definiert - all diese Fragen werden in der Ausstellung thematisiert. Elf künstlerische Positionen finden sich in den Räumen des Medienturms, und sie zeigen ein breit angelegtes Spektrum. Gleich zu Beginn stolpert man gleichsam in ein von einer Katastrophe heimgesuchtes Wohnzimmer. Christoph Draeger und Reynold Reynolds beschwören in "Apocalypso Place" eine durch die Jahrtausendwende und den 11. September beeinflusste konstante Endzeitstimmung. Dem gegenüber macht sich Marko Luli s "Space Girl Dance", eine Hommage an Raquel Welch richtig putzig aus. Dazu zeigt er das Video "Zentralkomitee" und hinterfragt Monumente und Propaganda. Originell sind auch Heimo Zobernigs Videos oder Susanne Schudas collageartige Arbeiten. Spannende Auseinandersetzungen präsentieren zudem Omer Fast, Judith Hopf & Stephan Geene, Zuzanna Janin, Sanja Ivekovi , Marlene Haring, Frédéric Moser & Philippe Schwinger und BitteBitteJaJa (Ulu Braun & Roland Rauschmeier).

   Zu sehen ist die Ausstellung bis 27. November.

Michaela Reichart



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