Pressestimmen


Kronen Zeitung - 26.09.2010
Virtuoses mechanisches Ballett
"Meister, Trickster, Bricoleure" heißt das Generalthema des "steirischen herbst" 2010, der sich bis 17. Oktober mit den Aspekten der Virtuosität in Kunst und Alltag auseinandersetzt. Eröffnet wurde das Festival in Graz mit virtuoser, elaborierter Konzeptk

 "Maschinenhalle #1", das sind zwölf Tänzer auf Podesten mit "Klangplatten" und ebenso vielen Klavierautomaten, die sich zu einem mechanischen Ballett formieren, in dem Mensch und Maschine zu einer Einheit werden. Komponist Bernhard Lang, Choreografin Christine Gaigg, Medienkünstler Winfried Ritsch und Lichtdesigner Philipp Harnoncourt schufen zur "herbst"-Eröffnung in der List-Halle eine Über-Maschine, ein Vexierbild aus Freiheit und Ordnung.

   Die Tänzer steuern mit ihren Bewegungen via Klangplatte und Computerprogramm die Klavierautomaten, das solchermaßen Produzierte wird wiederum von den Tänzern neu interpretiert. Die Akteure werden zu Schöpfern, die aber in einem technisch elaborierten Rahmen agieren.

   Die Klänge der Automaten sind abenteuerlich: Von stampfenden Rhythmen bis zu fast unhörbaren, filigranen Mustern wird eine große Bandbreite aufgeboten, die Tänzer wiederholen immer wieder ihre leicht veränderten Bewegungsabläufe.

   Insgesamt ist die "Maschinenhalle" ein interessantes, bisweilen faszinierendes Spiel im Spannungsfeld von aufwändiger Apparatur und tänzerischer Gestik, das zur stark besuchten Festival-Eröffnung mit lang anhaltendem Beifall aufgenommen wurde.

   Bis 17. 10. läuft das Festival mit vielen Ausstellungen (u. a. Franz West), Tanz und Theater (William Forsythe, Theater im Bahnhof usw.), dem ORF-"musikprotokoll" und vielem mehr.M. Gasser

Martin Gasser



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