Utopie und Monument II
Ausstellungseröffnung
50% Bild. Kunst
50% Öffentlicher Raum


Die Utopie als Denkraum, das Monument als Erinnerungsraum: Kunst außerhalb der Museen und Galerien, und zugleich diese beiden imaginären Räume aufgreifend, spielt in der Geschichte des steirischen herbst eine große Rolle und ist doch in den letzten Jahren zunehmend in Verruf geraten. Während das in zwei Etappen angelegte Ausstellungsprojekt „Utopie und Monument“ im vergangenen Jahr die Privatisierung des öffentlichen Raums untersuchte, wendet es sich heuer der Frage zu, auf welche Weise sich Kunst im öffentlichen Raum den Blicken anderer aussetzt und zugleich deren Gegenwart bedarf: Welche Transfers, welche Interventionen, aber auch welches Verschwinden beharren darauf, den gemeinsamen Raum zu teilen?
Wie gehen Künstlerinnen und Künstler mit dieser Situation des Exponierens (als politischem
Akt?) um, wie reagieren sie auf die an sie gestellten Erwartungen und vielfältigen Interessen? Welche spezifischen Fähigkeiten zur Gestaltung von Denkmälern, Skulpturen, Monumenten bringen sie mit – also für Interventionen, die öffentliche Wirksamkeit, ein politisches Terrain gemeinschaftlicher Angelegenheiten erzeugen sollen? Auf welche Netzwerke und bewährten Kooperationen greifen sie dabei zurück? Brauchen sie trickreiche PR-Strategien, um die Sichtbarkeit der eigenen Arbeit im öffentlichen Raum überhaupt erst zu erzeugen?
Diese Ausstellung für den öffentlichen Raum untersucht mit ihren Auftragswerken, inwieweit Öffentlichkeit den von Hannah Arend¬t beschriebenen „Erscheinungsraum“ als politisch organisierten Raum heute tatsächlich noch bieten kann. Sie spannt einen Bogen von kollektiven Modellen über Veränderungen der psychogeografischen öffentlichen Sphäre bis hin zu Arbeiten, bei denen die künstlerische Autorschaft auf ein Skript reduziert und das Werk selbst von anderen realisiert wird.


Künstlerinnen und Künstler / Projekte

Armando Andrade Tudela
Projekt für Pergola

Kader Attia
Der Mythos der Ordnung Nr. 1

Ângela Ferreira
Cape Sonnets

Andrea Fraser
You Are Here

Isa Genzken
Wäscheleine (Dedicated to Michael Jackson)

John Knight
Lange Tage der Freizeit

Jutta Koether
Dämonen für Damen, Herren und Kinder

Kooperative für Darstellungspolitik
Pavillon

Paulina Olowska
Natasza, Arbeiterkantine und Blumen

Michael Schuster
AUFEINWORT

Institut für zeitgenössische Kunst, TU Graz
Raumtraum

sozYAH
Forschungsbericht You Are Here


Auftragswerk steirischer herbst
In Kooperation mit Centrum für Sozialforschung an der Karl-Franzens-Universität Graz & Institut für Zeitgenössische Kunst (IZK) an der Technischen Universität (TU) Graz
Dank an Hans Kupelwieser
Projektförderer Land Steiermark
Projektsponsor Think!, Gebrüder Weiss & Alpenländische Schilderfabrik


24/09 - 02/11

Fr 24/09, 17.00
Eröffnung beim Ausstellungspavillon

18.00
Performance im Rahmen der Ausstellungseröffnung
Paulina Olowska
Eintausendsechshundertund-
siebzehn Neons in Warszawa

Andreas-Hofer-Platz
(Dach der Tiefgarage)

Eintritt frei

Interventionen des Institutes für Zeitgenössische Kunst
Ausstellungspavillon

Do 30/09, 16.00 - 19.00
Performativer Input

Do 07/10, 16.00 - 19.00
Installation

Do 14/10, 16.00 - 19.00
Sound-, Medieninstallation





Ausstellungspavillon: Tummelplatz
Mit
Armando Andrade Tudela (PE/D), Kader Attia (F/DZ), Ângela Ferreira (MOZ/P/ZA), Andrea Fraser (USA), Isa Genzken (D), John Knight (USA), Jutta Koether (D), Kooperative für Darstellungspolitik (Jesko Fezer, Anita Kaspar & Andreas Müller) (D), Paulina Olowska (PL), Michael Schuster (A), Ruby Sircar (D) mit Studierenden des IZK/TU Graz, sozYAH (Sabine Haring & Anja Eder) (A)

Kuratiert von
Sabine Breitwieser (A)


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