Eine klare Gegenposition zum Ideal virtuosen Instrumentalspiels ist Klaus Langs neues Werk für Solo-Gitarre: Nicht der Spieler mit seinen hoch entwickelten Grifftechniken, seiner Schnelligkeit und seinem Darstellungswillen steht im Vordergrund, sondern der Klang der zehnsaitigen Gitarre selbst. Der Norweger Anders Førisdal wirft mittels Verstärkung und Effektbearbeitung einen mikroskopischen Blick auf Klang- und Zeitebenen und erzeugt so das Gefühl, im Korpus des Instruments selbst zu sitzen, inmitten eines feinen, plastischen Kosmos aus Flageoletts und Gitarrengeräuschen.